Tierpatenschaften im Luzerner Hinterland: So ermöglichst du geretteten Tieren ein Leben fernab vom Schlachthof
Auf einem Lebenshof finden Tiere, die aus schwierigen Verhältnissen gerettet wurden oder dringend ein neues Zuhause brauchen, eine geschützte Umgebung – ohne die Angst, geschlachtet zu werden. Der Hof im Luzerner Hinterland setzt sich dafür ein, ehemals landwirtschaftlich genutzte Tiere artgerecht zu halten und ihnen ein friedliches Leben zu ermöglichen. Für Menschen, die aktiv helfen möchten, bietet sich unter anderem eine Tierpatenschaft an. In diesem Ratgeber erfährst du, wie eine solche Patenschaft funktioniert, welche Kosten damit verbunden sind und wie du sonst noch unterstützen kannst – zum Beispiel mit Spenden oder durch Mithilfe direkt vor Ort.

Hintergrundinformationen
Lebenshöfe sind oft privat oder durch gemeinnützige Organisationen betriebene Einrichtungen, die sich speziell um Tiere kümmern, die sonst keine Zukunft gehabt hätten. Neben Ochsen, Schweinen, Ziegen und Schafen finden dort auch Pferde, Esel oder andere Tierarten ein dauerhaftes Zuhause. Da solche Höfe in der Regel weder staatliche Unterstützung in grösserem Umfang noch Einkünfte aus dem Verkauf von Tierprodukten beziehen, sind sie auf Spenden und Patenschaften angewiesen. Das gilt auch für Lebenshöfe im Kanton Luzern, die damit sicherstellen, dass Futter, Pflege und medizinische Versorgung jederzeit gewährleistet sind.
Eine Tierpatenschaft ist eine hervorragende Möglichkeit für Privatpersonen oder Unternehmen, eine direkte Beziehung zu einem der Hofbewohner aufzubauen. Die Paten leisten mit ihrem Beitrag nicht nur finanzielle Hilfe, sondern stärken auch das Bewusstsein für Tierschutz und respektvollen Umgang mit Lebewesen.
Viele Lebenshöfe ermöglichen zudem Besuche des Patentiers und organisieren gemeinsame Aktivitäten wie Hofeinsätze oder sogar Firmenausflüge, um Interessierte näher an den Hofalltag heranzuführen. Wer keine Patenschaft übernehmen möchte, kann den Hof aber auch mit einer einmaligen oder regelmässigen Spende unterstützen.
Praktische Tipps
1. Tierpatenschaft: Eine sinnvolle Form des Tierschutzes
- Was ist eine Tierpatenschaft?
Mit einer Patenschaft übernimmst du stellvertretend die laufenden Kosten für ein bestimmtes Tier. Dadurch trägst du dazu bei, dass das Patentier stets Zugang zu Futter, medizinischer Versorgung und einem sicheren Unterschlupf hat. In manchen Fällen kannst du auch eine Teilpatenschaft abschliessen, um die monatlichen Ausgaben gemeinsam mit anderen Paten zu stemmen.
- Mit welchen Ausgaben solltest du rechnen?
Die Kosten für eine Patenschaft variieren abhängig von der Tierart und den individuellen Bedürfnissen. Während beispielsweise eine Patenschaft für Schafe, Ziegen oder Schweine oft schon zwischen 20 und 50 CHF im Monat liegt, kann sie bei grösseren Tieren wie Pferden oder Ochsen leicht 200 CHF oder mehr betragen. Diese Beiträge sind essenziell, damit der Hof langfristig planen und den Tieren optimale Lebensbedingungen bieten kann.
- Wie funktioniert der Abschluss einer Patenschaft?
In der Regel kannst du dich über die Webseite des Lebenshofes über Patenschaften informieren und ein kurzes Anmeldeformular ausfüllen. Sobald deine Patenschaft beginnt, erhältst du eine Urkunde und Informationen zu deinem Patentier. Häufig erhältst du zudem Updates über das Leben des Tieres auf dem Hof.
2. Kontakt zum Patentier: Persönliche Besuche und emotionale Bindung
- Ist ein Besuch beim Patentier möglich?
Ja. In Absprache mit dem Team des Lebenshofs können Paten ihr Patentier üblicherweise persönlich kennenlernen. Diese Besuche werden oft so terminiert, dass sich die Tiere in Ruhe bewegen können und gleichzeitig genug Zeit für individuelle Fragen und Führungen bleibt.
- Warum stärkt ein Besuch die emotionale Verbindung?
Wer sein Patentier einmal persönlich gesehen hat und erlebt, wie es auf dem Hof lebt, fühlt sich dem Tier oft noch stärker verbunden. So wird spürbar, welchen Unterschied die Patenschaft für das Wohlergehen des Tieres macht.
3. Spenden und andere Formen der Unterstützung
- Spenden ohne Patenschaft
Nicht jeder möchte oder kann eine Patenschaft übernehmen. In diesem Fall bieten sich einmalige oder regelmässige Geldspenden an. Sogar kleinere Beträge helfen dem Hof, laufende Kosten zu decken und notwendige Investitionen zu tätigen, etwa für neue Gehege oder Reparaturen.
- Sachspenden und Futterspenden
Neben finanzieller Unterstützung sind auch Sachspenden sehr willkommen. Das kann Futter sein, aber auch Stroh, Heu oder Materialien für den Gehegebau. Am besten erkundigst du dich direkt beim Hof, welche Dinge gerade am dringendsten benötigt werden.
4. Firmenausflüge und ehrenamtliche Mitarbeit
- Teamevents für sinnvolle Gemeinschaftserlebnisse
Unternehmen haben die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden einen Tag oder ein Wochenende auf dem Lebenshof zu verbringen, um dort tatkräftig mitzuhelfen. Solche Veranstaltungen eignen sich hervorragend für Teambuilding, da sie ein gemeinsames Ziel verfolgen und zugleich Einblicke in eine nachhaltige und mitfühlende Lebensweise bieten.
- Mehrmalige Einsätze pro Jahr
Wer nicht nur einmalig, sondern regelmässig unterstützen möchte, kann bei wiederkehrenden Projekttagen anpacken. Diese Einsätze reichen von der Versorgung der Tiere über die Reinigung der Gehege bis zum Bau kleinerer Unterstände.
5. Vorteile für Firmen und Angestellte
- Steuerliche Vergünstigungen
Weil Lebenshöfe meistens als gemeinnützige Einrichtungen gelten, sind Spenden oft steuerlich absetzbar. Vor allem für Unternehmen oder Selbstständige kann das eine attraktive Möglichkeit sein, soziales Engagement zu zeigen und gleichzeitig finanzielle Vorteile zu geniessen.
- Gutes tun und Image pflegen
Wenn eine Firma Tierschutzinitiativen unterstützt, setzt sie ein eindeutiges Zeichen in puncto Verantwortung und Nachhaltigkeit. Das kann nicht nur das Betriebsklima verbessern, sondern auch Kunden oder Klienten positiv beeinflussen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie entscheide ich mich für das richtige Patentier?
Jedes Tier auf dem Hof hat seine eigene Geschichte und Persönlichkeit. Wir beraten dich gern bei der Auswahl und stellen dir die verschiedenen Tiere vor, damit du eine Patenschaft übernehmen kannst, die dir besonders am Herzen liegt.
Kann ich eine Patenschaft beenden, wenn sich meine Situation ändert?
Ja, das ist möglich. Es hilft dem Hof aber sehr, wenn die Patenschaft langfristig fortbesteht. Solltest du in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder andere Gründe haben, die Patenschaft zu beenden, sprich uns bitte frühzeitig an, damit wir eine gute Lösung finden können.
Gibt es eine verpflichtende Laufzeit für eine Patenschaft?
Eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten ist üblich, damit der Hof zumindest kurzfristig planen kann. Langfristige Patenschaften bringen jedoch mehr Stabilität und helfen uns, die Betreuung der Tiere sicherzustellen.
Sind Geschenkurkunden für Patenschaften erhältlich?
Ja, wir stellen dir gern eine hübsch gestaltete Urkunde zum Verschenken aus. Damit bereitest du nicht nur dem oder der Beschenkten eine Freude, sondern sorgst auch für die Zukunft eines Tieres.
Ressourcen und weiterführende Literatur
Tierschutz Schweiz: Bietet umfangreiche Informationen zu Tierhaltung, Tierschutzgesetzen und Mitmachprojekten.
Lebenshof frei sein: www.lebenshof-freisein.ch – Lebenshof im Luzerner Hinterland, der verschiedene Tiere betreut und Patenschaften anbietet.
Steuerbehörden Luzern: Hier erfährst du mehr zur steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden an gemeinnützige Vereine oder Organisationen.
Abschluss und Handlungsaufforderung
Eine Patenschaft oder Spende an einen Lebenshof ist eine grossartige Möglichkeit, Nutztieren ein sicheres, artgerechtes und vor allem schlachtfreies Leben zu ermöglichen. Falls du dich für eine Patenschaft interessierst, informiere dich direkt beim Hof im Luzerner Hinterland oder auf seiner Webseite. So kannst du noch heute einen wichtigen Beitrag für den Tierschutz leisten – ganz gleich, ob als Pate, Spender oder aktiver Helfer.